Gesundheit

7 Dinge, die Sie über Ihre Schilddrüse wissen sollten

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Cora Högl

Sie ist klein, unscheinbar und hat enorme Auswirkungen auf unser Leben: die Schilddrüse. Ob Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder Schweißausbrüche – nicht selten ist die Schilddrüse an diesen und vielen anderen Befindlichkeitsstörungen beteiligt. Grund genug, das oft vernachlässigte Organ genauer zu betrachten. 

1. So steuert die Schilddrüse Stoffwechsel, Kreislauf und Psyche

Kleine Drüse, große Wirkung: Die Schilddrüse sitzt im Hals knapp unterhalb des Kehlkopfes. Sie ist zwar nur wenige Zentimeter groß, nichtsdestotrotz hat sie großen Einfluss auf unser Leben. Denn sie produziert die wichtigen Stoffwechsel-Hormone T3 und T4. Sie steuern unsere Energie, den Kreislauf und auch unsere psychische Verfassung. Ihr Einfluss sollte nicht unterschätzt werden.

2. Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Nehmen Sie plötzlich stark an Gewicht zu, ohne Ihre Ernährungsweise geändert zu haben, könnte eine Schilddrüsenunterfunktion daran schuld sein. Weitere Hinweise hierfür wären Müdigkeit und Lustlosigkeit oder häufiges Frieren, sogar an warmen Orten. Der Grund dafür sind zu wenig freigesetzte Schilddrüsenhormone, der Stoffwechsel läuft dann im Prinzip auf Sparflamme.

3. Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion?

Es gibt auch das andere Extrem: Eine Schilddrüsenüberfunktion. Hier setzt die Schilddrüse zu viele Hormone frei. Menschen, die darunter leiden, verlieren oft – ohne eine Diät zu machen oder kleinere Mengen zu essen – ungewollt an Gewicht. Sie werden nervös, aufbrausend und unruhig. Schlafstörungen, Hitzewallungen und Herzrasen können hinzu kommen.

4. Kropfbildung – auch heute keine Seltenheit

Das eindeutigste Zeichen, dass etwas mit der Schilddrüse nicht stimmt, ist das sogenannte Struma – im Volksmund „Kropf“ genannt. Noch heute weisen rund 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland eine vergrößerte Schilddrüse auf. Meist deutet diese Verdickung am Hals auf zu wenig Jod hin, ist also das sichtbare Zeichen von Jodmangel.

Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Steht der Schilddrüse nicht genug Jod zur Verfügung, vergrößert sie sich, um mehr Jod aus dem Blut filtern zu können. Jod aus natürlichen Quellen kann hier ebenso wie jodiertes Speisesalz vorbeugen. Stellen Sie eine Verdickung im Halsbereich fest, sollten Sie das bei Ihrem Arzt abklären lassen.

5. Natürliche Jodquellen

Deutschland ist ein Jodmangelland. Grund dafür sind die jodarmen Böden Mitteleuropas, auf denen unsere Lebensmittel und die Futtermittel unserer Nutztiere wachsen.

Doch Jod ist ein wichtiges Schilddrüsen-Spurenelement. Nur mit seiner Hilfe kann die Schilddrüse ihre normale Funktion erfüllen. Darum wird auch seit fast 30 Jahren der Einsatz von jodiertem Speisesalz empfohlen. Durch diverse Maßnahmen konnte die Jodversorgung in Deutschland zwar verbessert werden, aber noch immer nehmen weite Bevölkerungsgruppen zu wenig Jod über die tägliche Ernährung auf. Damit die Schilddrüse normal funktionieren kann, ist sie daher besonders auf eine richtige Ernährung angewiesen. Natürliche Quellen, um den Bedarf von täglich 200 μg Jod zu decken, sind zum Beispiel Seefisch (z. B. Seelachs), Meeresfrüchte wie Muscheln oder auch Algen (Vorsicht: Können je nach Sorte auch sehr hohe Jodgehalte haben!).

Auch Gemüse enthält kleine Mengen an Jod, z. B. Champignons (18 μg/100g), Erdnüsse (13 μg/100g), Brokkoli (12 μg/100g), Spinat (12 μg/100g) oder Ananas (10 μg/100g) .

6. Kohl, Rettich oder Zwiebeln bei Schilddrüsenunterfunktion?

Auch andere Lebensmittel können Auswirkungen auf die Schilddrüse haben – zumindest, wenn sie in sehr großen Mengen verzehrt werden. In diese Gruppe gehören die Kreuzblütler, zu denen Kohl, Senf und Zwiebeln zählen.

Obwohl diese Gemüsesorten sehr viele positive Eigenschaften haben und auch als sehr gesund gelten, enthalten sie die sogenannten „Brassica-Faktoren“ (Brassicaceae = Gattung der Kreuzblütler). Es wird vermutet, dass Brassica-Faktoren die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse hemmen und damit eine Kropfbildung begünstigen können.

Normale Portionsgrößen (1-2 Handvoll pro Tag) sind allerdings unbedenklich, sehr gesund und liefern wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Nur durch sehr einseitige Ernährung (etwa bei Kohldiäten) kann dieser Effekt auftreten.

7. Essen Sie Nüsse

Nüsse sind hervorragende Nahrung für unsere Schilddrüse. Neben gesunden Fettsäuren liefern die kleinen Nährstoffbomben auch die Spurenelemente Jod (z. B. Erdnüsse) und Selen (v. a. Paranüsse), die für eine normale Funktion der Schilddrüse sorgen. Hier erfahren Sie mehr über die gesunden Knabbereien.

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