Ernährung

Wildkräuter sammeln: So kommen die gesunden Kräuter von der Wiese in die Küche

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Cora Högl

Wildkräuter sammeln und leckere Gerichte daraus zaubern – das macht nicht nur Spaß und schmeckt lecker, es ist auch noch sehr gesund! Wildkräuter stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente – und das völlig kostenlos. Egal ob als Tee, Pesto oder Salatbeilage – machen Sie Ihren nächsten Spaziergang zu einem kulinarischen Erlebnis! 

Was sind Wildkräuter?

Kräuter werden laut Definition immer noch in Kulturpflanzen und Unkraut unterteilt. Und Wildkräuter gehören fatalerweise zu Letzterem. Darum werden sie von vielen eher stiefmütterlich behandelt. Kultur- bzw. Nutzpflanzen dagegen kommt Hege, Pflege und gezielte Zucht zu Gute. Hierzu gehören zum Beispiel Basilikum, Salbei oder Thymian.

Als Wildkraut bezeichnet man essbare Krautpflanzen, die nicht-kultiviert und in freier Natur vorkommen. Viele Wildkräuter wachsen auch im heimischen Garten, z. B. Giersch oder Löwenzahn. Als Unkraut werden sie bezeichnet, weil sie durch ihre starke Vermehrung andere Pflanzen im Wachstum hemmen können. Dabei können Wildkräuter so viel für unsere Gesundheit leisten, wir müssen sie nur richtig einsetzen.

Wildkräuter sammeln – so geht´s

Ein entspannender Spaziergang in der Natur und ganz nebenbei einen leckeren Kräuter-Salat sammeln: Das klingt lecker und ist mit der richtigen Achtsamkeit gar nicht schwierig. Beachten Sie einfach folgende Punkte:

1. Nur Wildkräuter sammeln, die Sie eindeutig erkennen

Der im Frühjahr vorkommende Bärlauch ähnelt sehr dem im Sommer blühenden giftigen Maiglöckchen. Der gesunde Wiesenkerbel wird leicht verwechselt mit dem giftigen Schierling und der leckere Sauerklee sieht dem ungenießbaren Buschwindröschen ähnlich.

Deshalb unser Ratsschlag: Stecken Sie sich eine Kräuterfibel mit guten Bildern in die Tasche, solange Sie die essbaren Kräuter noch nicht hundertprozentig von giftigen Doppelgängern unterscheiden können. Immer wieder werden auch „Kräuterwanderungen“ angeboten. Dort lernen Sie von kundigen Kräuterführern, wie sich verschiedene Wildkräuter von anderen Pflanzen unterscheiden und wo Sie welche Wildkräuter am besten sammeln können.

2. Nur an schadstoffarmen Orten sammeln

Wildkräuter wachsen – wie der der Name schon sagt – wild und vermehren sich überall dort, wo sie sich wohlfühlen. Sammeln sollten Sie die gesunden Pflanzen aber nur an Stellen, die weitgehend unbelastet von Schadstoffen sind. Dazu gehören Wälder, Wegränder an unbefahrenen Straßen oder Wiesen in unbebautem Gelände. Meiden Sie dagegen Ackerränder, weil die Pflanzen dort mit Pflanzenschutzmittel belastet sein können. An Straßen werden die Kräuter durch Abgase verunreinigt und auch auf Hundewiesen sollten Sie nicht unbedingt Kräuter oder Pflanzen pflücken.

3. Ernten – und dabei die Pflanze schützen

Beim Wildkräuter sammeln sollten Sie die Pflanzen nicht Rupfen! Reißen Sie die Wildkräuter nicht mitsamt der Wurzel aus dem Boden und rupfen Sie bitte keine Stiele ab. Damit beschädigt man die Pflanze dauerhaft und es wäre schade, wenn man der letzte Nutznießer des gesunden Krauts ist.

Schneiden Sie einzelne Pflanzenteile lieber mit einem Messer oder einer Schere ab. Anschließend legen Sie die essbaren Kräuter in ein Leinensäckchen oder luftiges Körbchen.

4. Vom Wald in die Küche – Wildkräuter richtig aufbewahren

Am besten ist es natürlich, die Kräuter frisch und direkt zu verwenden. Doch in ein feuchtes Tuch eingewickelt, halten sich Blüten und Blätter auch einige Tage im Kühlschrank. Bei großen Mengen oder saisonalen Wildkräutern wie z.B. Bärlauch, bietet es sich an, die Kräuter einzufrieren oder zu trocknen. Bei beiden Methoden können die Wildkräuter an Aroma und Vitamingehalt einbüßen, aber gesund bleiben sie trotzdem. Unser Tipp: Beschriften Sie die Tüten mit den Kräutern gut, denn gefrier- oder luftgetrocknet sind die Kräuter leicht zu verwechseln.

5. Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe in Hülle und Fülle

Wildkräuter haben meist eine höhere Konzentration an gesunden Inhaltsstoffen als kultivierte Pflanzen. Die Brennnessel enthält zum Beispiel dreimal so viel Kalium wie Grünkohl, liefern siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen und sechsmal so viel Calcium wie Milch. Gänseblümchen haben mehr Bitterstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe) als unsere gängigen Salatsorten. Bitte beachten Sie jedoch mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten.

6. Vielseitig in der Küche: Wildkräuter im Salat, Pesto und Co.

Egal ob aus dem eigenen Garten oder vom Spaziergang mitgebracht: Wildkräuter peppen jeden Salat auf. Sie können die Blätter des Löwenzahns, Gänseblümchens oder Giersch wunderbar unter den Blattsalat mischen. Die Blüten der Pflanzen sehen dekorativ aus und sind ebenso gesund wie ihre Blätter. Aus Bärlauch oder Brennnessel lässt sich leckeres Pesto machen und Melisse, sowie Spitzwegerich sind beliebte Heilteesorten.

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