Herz-Kreislauf

7 Tipps: Leichter durch die Wechseljahre

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Dunja Rieber

Viele Frauen erleben die Zeit der hormonellen Veränderungen als Chance, sich neu zu orientieren – wäre da nur nicht das Auf und Ab der Hormone, das zur Belastung werden kann. Zum Glück lassen sich mithilfe sanfter Methoden typische Beschwerden wie Hitzewallungen lindern. Erfahren Sie alles, was Frauen wissen müssen, um entspannt durch die Wechseljahre zu kommen! 

  • Es gibt in unserem Körper keinen Schalter, der auf Menopause umschaltet. Das jahrelange Auf und Ab der Hormone ist es, was Probleme bereitet.
  • Künstliche Hormone sind nicht immer nötig. Es gibt viele natürliche Mittel gegen die typischen Beschwerden.
  • Minze und Salbei haben sich in der Naturheilkunde bewährt, um Schwitzattacken zu reduzieren, Melisse bei Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.

Die Wechseljahre – was passiert da eigentlich im Körper? Und woher weiß man, dass es soweit ist?

Wenn der Zyklus langsam unregelmäßig wird, kündigen sich die Wechseljahre leise an – oft schon sieben Jahre vor der eigentlichen Menopause, der letzten Regelblutung. Meist ab Mitte 40 treten Frauen ins sogenannte Klimakterium ein, bei vorzeitigen Wechseljahren bemerken einige die ersten Anzeichen der hormonellen Umstellung auch schon vor dem 40. Lebensjahr.

Doch leider gibt es in unserem Körper keinen Schalter, der die Fähigkeit Babys zu bekommen, einfach ausschaltet. Stattdessen schwanken unsere Hormone zehn, manchmal sogar 15 Jahre hin und her – und das bereitet uns die Probleme.

Östrogene und Gestagene nehmen während der Wechseljahre ab – die weiblichen Geschlechtshormone sind u.a. für die Regulation des Eisprungs und der Menstruation verantwortlich, aber auch der Körpertemperatur – da kann es schon mal hitzig zugehen. Die Zeit, bis die hormonelle Balance wiederhergestellt ist, empfindet etwa jede dritte Frau als belastend. Einige Frauen gleiten problemlos durch die hormonellen Turbulenzen und bemerken kaum körperliche Veränderungen. Andere kämpfen mit den ein oder anderen Beschwerden, klagen über Hitzewallungen, manche fühlen sich schnell erschöpft, sind nervös oder schlafen schlecht.

Sanfte Hilfe bei leichten Beschwerden

Doch wie erkennt man überhaupt sicher, ob man die Wechseljahre erreicht hat? Neben der Beobachtung des eigenen Körpers gibt vor allem eine Untersuchung des Hormonspiegels beim Frauenarzt Aufschluss. Die gute Nachricht: Zwei Drittel der Frauen benötigen keine spezielle medikamentöse Behandlung. Wer nur leichte bzw. keine Beschwerden hat, braucht auch keine Therapie mit künstlichen Hormonen! Es gibt einige sanfte Hilfen und SOS-Tipps gegen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen:

7 Tipps: Leichter durch die Wechseljahre

1. Minze und Salbei gegen Schwitzattacken

Kalte Umschläge aus Minz- oder Salbeitee wirken Wunder. Speziell das Menthol der Minze kühlt den Körper, auch Salbei unterdrückt starkes Schwitzen. Als Tee aufgebrüht hilft er auch innerlich, die Wärmeregulation des Körpers zu beruhigen.

2. Kraft für die Knochen

Bis zur Menopause haben die meisten Frauen gesunde Knochen. Das Östrogen schützt die Knochen vor einem übermäßigen Abbau. Doch durch die Hormonumstellung ändert sich das. Besonders wichtig für den Erhalt der Knochensubstanz ist jetzt Vitamin D in der Ernährung. Um die Reserven des Körpers wieder aufzustocken, sollten Sie jetzt häufiger Lebensmittel auf den Speiseplan nehmen, die reich an Vitamin D sind, z. B. Hering, Makrele, Lachs, Eier und Pilze.

3. Akupunktur

Auch wenn die Wissenschaft hier noch an den Wirkmechanismen forscht: Wer möchte, kann sich mit feinen Nadeln piksen lassen. Vor allem wenn Sie mit Akupunktur bereits gute Erfahrungen gemacht haben, lohnt sich der Versuch auch bei den typischen Symptomen der Wechseljahre z. B. Hitzewallungen.

4. Den Schlaf fördern

Einschlaf- oder Durchschlafstörungen sind keine Seltenheit, denn die hormonellen Veränderungen wirken sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf unser Gehirn aus. Daher schwanken auch die Botenstoffe, die zur Steuerung der verschiedenen Schlafphasen wichtig sind – der Schlafrhythmus gerät durcheinander, Nachtschweiß oder Hitzewallungen können uns den Schlaf rauben. Das hilft: Führen Sie ein schönes Abendritual wie beispielweise ein Entspannungsbad oder eine warme Milch mit Honig ein. Träufeln Sie etwas Lavendelöl auf das Kopfkissen, die Wirkstoffe der Blüten wirken harmonisierend und erleichtern das Einschlafen.

Verschiedene Heilpflanzen haben sich ebenfalls bewährt: Melisse wirkt ausgleichend auf das Nervensystem. Nach naturheilkundlicher Empfehlung sorgen die pflanzlichen Wirkstoffe in der Melisse nicht nur für erholsamen Schlaf, sondenr beruhigen auch die Nerven und schaffen eine Balance bei Stimmungsschwankungen. Man kann Melisse als Tee trinken oder eine Handvoll der getrockneten Blätter mit in ein entspannendes Wannenbad geben.

5. Keine scharfen Gewürze

Auch die Ernährung nimmt Einfluss auf die Intensität der Symptome: Wer unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leidet, sollte unbedingt auf scharfe Gewürze, sehr heiße Getränke und Suppen sowie allgemein scharfes Essen verzichten. Natürlich ist eine ansonsten ausgewogene Ernährung mit viel Vollkorn, Obst und Gemüse die beste Basis für die Gesundheit.

6. Granatapfel

Schon die Griechen setzten in der Antike die knackig süßen Kerne des Grantapfels bei Frauenleiden ein. Der „Apfel der Aphrodite“, wie sie ihn nannten, galt als Fruchtbarkeitssymbol und soll die körpereigene Selbstregulierung der Hormone unterstützen. So soll der Organismus das Ungleichgewicht aus eigener Kraft wieder in die Balance bringen. Mittlerweile wird der Einfluss der Kerne auf Wechseljahresbeschwerden und Stimmungsschwankungen auch wissenschafltich untersucht.

7. Entspannen

Manchmal reicht es schon, unser vegetatives Nervensystem zu beruhigen, um leichtere Beschwerden zu lindern. Denn wer entspannt ist, läuft weniger Gefahr, unter unangenehmen Schweißausbrüchen zu leiden. Das gelingt wunderbar mit einer kurzen Yoga- oder Meditations-Einheit, aber auch mit einem entspannendem Spaziergang um den Block.

Hormontherapie: Nur bei starken Beschwerden nötig

Bei sehr starken Beschwerden können Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Behandlung mit Hormonen über einen gewissen Zeitraum sinnvoll sein kann. Es gibt verschiedene Präparate, die heute sehr fein abgestimmt werden können und über die beschwerliche Übergangsphase hinweghelfen.

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