Gesundheit

Verstecktes Fett: Warum schlank nicht immer gesund bedeutet

Inhalt dieser Seite
Beitrag teilen auf:8/
Beitrag wurde erstellt von:
Dunja Rieber

Wer schlank ist, gilt als gesund. Doch auch sie können im Inneren um die Organe herum viel Fett ansammeln. Das kann genauso gefährlich sein wie Übergewicht. „TOFI“ nennen Mediziner diese tickende Zeitbombe. Hier können Sie den Selbsttest machen.  

TOFI – das steckt hinter dem Phänomen

Wer offensichtlich übergewichtig ist, lebt zwar nicht gesund, aber weiß zumindest von seinem Risiko für Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und Herzinfarkt. Das Problem: Leider hat man nicht immer wenig Körperfett, wenn man augenscheinlich dünn ist. Schlanke Menschen können ein genauso hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wie Übergewichtige – wenn sie innerlich verstecktes Fett ansammeln, das sich um die Organe herum ablagert. Mehrere Liter können das sein! Und das bleibt von Ärzten oft unentdeckt.

Mediziner sprechen in diesem Fall von „TOFI's“. Die Abkürzung steht für thin outside, fat inside – zu deutsch außen dünn, innen dick – und beschreibt einen zu hohen Körperfettanteil. Doch: Viele Ärzte beurteilen das Gesundheitsrisiko ihrer Patienten bisher nur anhand des BMI. Der liefert aber nur wenig hilfreiche Ergebnisse, weil nur das Verhältnis von Größe und Kilos berücksichtigt wird. Die Ergebnisse sind trügerisch: Ein sportlicher Typ wiegt durch seinen höheren Muskelanteil mehr und hat demnach einen höheren BMI. Kritisch ist das jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Es ist sogar gesund! Viel wichtiger als das Gewicht ist die Zusammensetzung des Köpers, also ob eher Muskeln oder aber viel Fett unter der Haut stecken. Dabei ist das innerlich angesammelte Fett besonders belastend für unsere Gesundheit. Es ist im Gegensatz zu sichtbaren Fettpolstern hormonell aktiv und setzt viele schädliche Botenstoffe frei, die letztlich unsere Gesundheit belasten.

Selbsttest: Sind Sie ein dünner "Dicker"?

In Amerika ist das Phänomen auch unter dem Namen „skinny fat“ (skinny – dünn, fat – dick) bekannt. Denn Betroffene wirken zwar schlank, aber untrainiert und haben meist kleine Speckröllchen am Bauch. Auch wenn TOFI's höchstens ein kleines Bäuchlein haben, gibt die Messung des Bauchumfangs daher einen ersten Einblick in die Fettverteilung unseres Körpers. Gemessen wird zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Becken in leicht ausgeatmetem Zustand. Deutlich mehr als 80 cm bei Frauen und 94 cm bei Männern deuten auf viel verstecktes inneres Fett hin.

TOFI: Das können Sie dagegen tun

1. Keine Diäten

Verzichten Sie auf Crash-Diäten. Der Grund: Schnelles Abnehmen hat nichts mit einer ausgewogenen Ernährung zu tun und der Körper baut dabei vor allem Muskelmasse ab. Unsere Muskeln stabilisieren nicht nur unsere Knochen und Gelenke, sie verbrauchen auch viel Energie und das wirkt sich auf unseren gesamten Stoffwechsel positiv aus. Mehr darüber, wie Sie gesund abnehmen, lesen Sie hier.

2. Sport: Muskeln aufbauen

Da TOFI's zu wenig Muskelmasse haben, sollten sie beim Sport ihre Muskeln aufbauen. Das muss nicht unbedingt im Fitnessstudio an Geräten sein, schon einige Kraftübungen auf der Isomatte bringen viel. Wenn Sie gerne Joggen oder Walken gehen, nehmen Sie sich die Zeit um ein paar Kraftübungen in das Training zu integrieren.

3. Entzündungshemmende Ernährung

Da das innere Fett ohnehin Entzündungen im Körper befeuert, sollten Tofis so wenig entzündungsfördernde Lebensmittel wie möglich essen: Dazu zählen z. B. Zucker, Frittiertes, Weißmehl, Schweinefleisch, Fertigkost sowie Sonnenblumenöl. Empfehlenswert sind dagegen entzündungshemmendes Leinöl, Rapsöl oder Seefisch wie Lachs. Die ideale Basis für eine gesunde Ernährung bilden frisches, saisonales Gemüse, ballaststoffreiche Vollkornprodukte z. B. Haferflocken, brauner Reis, dunkles Brot sowie Obst, pflanzliches Eiweiß aus Nüssen, Linsen, Bohnen und nach Belieben auch Milchprodukte. Wie eine entzündungshemmende Ernährung im Detail aussieht, können Sie hier nachlesen.

Bildnachweis: © MT-R/Shutterstock.com