Gesundheit

Jetzt gehe ich es an – wie man es diesmal wirklich schafft!

Beitrag wurde erstellt von:
Lisa Hamsch

Wir alle nehmen uns vor mehr Sport zu machen, abzunehmen oder unsere Ernährung ein klein wenig gesünder zu gestalten. Nur die Wenigsten schaffen es jedoch tatsächlich dauerhaft dabeizubleiben. Was machen sie anders? Was ist der Schlüssel zum Erfolg? Und was muss ich ändern, sodass auch ich meine Vorhaben dauerhaft umsetzen kann und nicht wieder in alte Muster verfalle? 

Diesmal wirklich – was muss ich ändern?

Sie möchten sich gesünder ernähren oder mehr Sport treiben und vor allem dauerhaft dabeibleiben? Dann gibt es nur einen Weg: Sie müssen Ihre Gewohnheiten und Ihren Alltag ändern. Schließlich führen Ihre jetzigen Routinen nicht zum Ziel.

Der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier. Rund ein Drittel unserer täglichen Aktivitäten erledigen wir ganz automatisch, ohne darüber nachzudenken. Diese Gewohnheiten, die sich über Jahre in unserem Gedächtnis eingebrannt haben, haben also einen mächtigen Einfluss auf unseren Alltag und unser Leben. Diese gilt es nun neu zu programmieren, sodass Sie Ihre Vorhaben umsetzen können. Denn unser Handeln im Hier und Jetzt und unsere Gewohnheiten entscheiden über unser zukünftiges Ich, wir sind das Produkt unserer täglichen Entscheidungen und Handlungen. Wer eine Sportroutine in seinem Alltag etabliert, wird sein Ziel – sportlich zu sein – erreichen.

So weit die Theorie. Nun gilt es sich also zu überlegen, was Sie zu Ihrem Ziel führt? Sie möchten sich gesünder und pflanzenbetonter ernähren? Dann gilt es z.B. Ihren Fleisch- und Wurstkonsum schrittweise zu reduzieren und mehr pflanzliche Lebensmittel zu probieren. Sie möchten sportlich aktiver sein? Dann gilt es ein bis zwei Sporteinheiten mehr in die Woche zu integrieren? Überlegen Sie sich, was Sie jetzt machen müssen, um Ihr Ziel zu erreichen und erstellen Sie sich einen konkreten Handlungsplan. Diese Vorlage hilft Ihnen dabei!

Praxis-Test: Stelle ich mir so meinen Alltag vor?

Sie haben ein Konzept erstellt und wissen nun genau, was Sie jeden Tag machen können, um Ihr Ziel zu erreichen?! Sehr schön, dann lassen Sie uns Ihre neuen Routinen testen.

Können Sie sich vorstellen, dieses neue Verhalten an den Tag zu legen? Tag ein Tag aus, Woche für Woche und nicht nur für die nächsten zwei Monate? Schließlich soll dieses Verhalten zu Ihrer neuen Gewohnheit und Teil Ihres Alltags werden. Möchten Sie das wirklich?

Wem jetzt bereits erste Zweifel kommen oder man absolut keine Lust hat, dauerhaft so zu leben, bei dem wird sich die neue Verhaltensweise sehr wahrscheinlich auch nicht durchsetzen. Hinterfragen Sie noch einmal die Motive Ihres Ziels (Ist es das, was ich will?) oder teilen Sie Ihr Ziel in noch kleinere, alltagstauglichere Happen auf, sodass die Umstellung zu Beginn nicht zu groß ist. Denn es geht darum ein Konzept zu finden, das für Sie geeignet ist und welches Sie gerne für eine längere Zeit beibehalten möchten.

Der Weg ist das Ziel – wir müssen unsere neuen Gewohnheiten wirklich gut finden: wir müssen lernen, sie zu lieben.

Natürlich wird die Umgewöhnung zu Beginn etwas Überwindung kosten, da man aus seiner Komfortzone ausbricht. Aber wer sich dem großen Ganzen bewusst ist und wem die Veränderungen Spaß machen, wird schnell Freude an seinem neuen Lebensstil finden und von den Vorteilen profitieren.

Grundsätze einer Verhaltensänderung – so gehen Sie es an

1. Veränderung beginnt im Kopf

Wir sind, was wir denken. Unsere Gedanken und Glaubenssätze sind der Motor unseres Verhaltens. Sie sind es, die uns antreiben etwas zu tun oder es zu unterlassen. Wenn unser Kopf nicht davon überzeugt ist, wird sich der Körper auch nicht die Mühe machen und eine Verhaltensänderung anstreben, wozu auch? Oder glauben Sie, dass Sie sich nach folgendem Satz wirklich aufraffen können: „Ich schaffe das sowieso nicht“? Nur wer es wirklich will und an sich glaubt ist bereit, auch etwas an seinem Alltag zu ändern – und zwar langfristig.

Ob Sie glauben, dass Sie etwas tun können, oder ob Sie glauben, dass Sie es nicht tun können – Sie haben immer recht.

Ihre Taten stehen und fallen mit Ihrer Einstellung. Machen Sie es sich leicht, glauben Sie an sich und diskutieren Sie nicht mit sich selbst oder Ihrem inneren Schweinehund. Streichen Sie alle negativen Glaubenssätze, die Sie haben: „Ich bin kein Sportler“, „Ich schaffe das eh nicht“,..

Sie können und werden es schaffen!

2. Mit kleinen Schritten in die richtige Richtung

Egal wie sehr man es sich wünscht, wenn die ersten Schritte und die Umstellung zu groß sind, fällt es unglaublich schwer, dauerhaft dabeizubleiben. Die alten Gewohnheiten haben sich über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, hinweg geformt. Da braucht es mehr als ein paar Wochen, um diese Verhaltensmuster zu brechen und neue zu etablieren. Geben Sie sich also Zeit, es ist kein Wettrennen. Je kleiner die Veränderung in Ihrem Alltag ist, desto besser. Denn am Ende zählt, wer die neue Routine über Jahre hinweg durchhält und nicht nur sechs Wochen. Und die kleinsten Veränderungen summieren sich am Ende zu einem mächtigen Ganzen.

Möchten Sie zum Beispiel abnehmen, halten Sie auf jeden Fall Ihren Grundumsatz ein. Diese Energiemenge braucht Ihr Körper, um alle lebensnotwendigen Prozesse aufrechtzuerhalten und eben nicht in eine Hungernot zu gelangen – der weit verbreitete Jojo-Effekt bleibt so aus.

3. Durchziehen, bis es leicht wird

Was haben alle erfolgreichen Menschen gemeinsam? Sie haben niemals aufgegeben. So einfach ist es. Wer kontinuierlich dabeibleibt und durchzieht, wird früher oder später erfolgreich sein. Das ist auch Ihnen sicher.

Daher heißt es jetzt stark sein und auch in schwierigeren Phasen einfach durchziehen. Werden Sie sich bewusst: Sie treffen tagtäglich die Entscheidung, wie Ihre Zukunft aussehen soll. Und jeder Schritt in die richtige Richtung zählt und bringt Sie Ihrem Ziel näher. Lernen Sie auch Ihre kleinsten Erfolge wertzuschätzen und mit der Zeit wird es leichter werden. Der Körper stellt sich immer mehr um und passt sich an die neuen Verhaltensmuster an. Es fällt leichter dabeizubleiben. Und wenn Ihnen der Weg dahin ohnehin Freude bereitet, profitieren Sie doppelt.

4. Das Unterbewusstsein mit ins Boot holen

Unser Unterbewusstsein ist unser eigentlicher Boss im Gehirn. Es beeinflusst unsere Entscheidungen und Handlungen. Hat sich zum Beispiel ein Verhalten einmal als nützlich erwiesen, legt uns unser Gehirn nahe, dieses zu wiederholen. Das ist einerseits sehr praktisch, andererseits kann es sehr lästig werden, wenn dieses Verhalten in einem anderen Kontext weniger nützlich oder sogar schädlich ist. Möchte man etwas Neues ausprobieren, lässt sich unser Unterbewusstsein nur schwer von den alten, eingeprägten Verhaltensweisen abbringen. Denn es vertraut den bewährten neuronalen Autobahnen oft mehr als neuen Trampelpfaden, die erst noch getreten werden müssen.

Wir müssen also das Unterbewusstsein mit ins Boot holen und es für uns arbeiten lassen. Aber wie stellt man das an?

Man muss das Unterbewusstsein für unser Ziel sensibilisieren und ihm die Veränderung nahebringen. Viel zu oft sind unsere Ziele und Gründe zwar für unser Bewusstsein klar formuliert, aber unser Unterbewusstsein kann damit nichts anfangen. Wenn wir es allerdings auf unser Ziel programmieren, arbeitet es für statt gegen uns und es hilft uns, neue Wege zu finden.

Eine gute Methode ist es, sich den Zielzustand zu vergegenwärtigen, ihn sich sinnlich vorzustellen: Wie fühlt es sich an und wie sieht es aus, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben? Je genauer Sie es sich vorstellen und mit allen Sinnen spüren, desto mehr geben Sie Ihrem Unbewussten einen unschätzbaren Input, mit welchem es arbeiten kann.

Sozialpsychologen haben zudem herausgefunden, dass auch unsere Körpersprache und unser Auftreten unser Unterbewusstsein beeinflusst. Was wir tun, formt mit der Zeit unsere Glaubenssätze, unsere Identität und so unser Unterbewusstsein. Verhalten Sie sich am besten so, als hätten Sie Ihr Ziel schon erreicht. Dies suggeriert Ihrem Unterbewusstsein, dass dieses Verhalten bereits eine neue Gewohnheit ist und speichert es als hilfreich ab.

5. Das richtige Umfeld

Möchten wir dauerhaft unser positives Gesundheitsverhalten beibehalten, ist ein unterstützendes Umfeld Goldwert. Die Menschen um uns herum sind ein wichtiger Teil davon. Unsere Familie, Freunde und Personen, mit denen wir viel Zeit verbringen, haben einen großen Einfluss darauf, wie gesund wir sind. Sie können uns entweder dabei unterstützen, unsere neuen Gewohnheiten weiter zu verfolgen, und uns ein Vorbild sein. Oder sie können uns negativ beeinflussen, indem sie uns z.B. ungesunde Speisen auftischen oder unsere neuen Handlungen misstrauisch kommentieren.

Sozialforscher haben gezeigt: Wir suchen uns oft Gleichgesinnte. Sportliche Menschen suchen sich Menschen, die ebenfalls viel Sport treiben und umgekehrt. Schließlich liegt es in der Natur des Menschen sich anzupassen und nicht – in die eine oder andere Richtung – aufzufallen und herauszustechen. Wir möchten uns unserer Gruppe zugehörig fühlen und übernehmen so ganz unterbewusst die Verhaltensmuster unserer Mitmenschen.

Suchen Sie also Kontakt zu Menschen, die einen ähnlichen Lebensstil pflegen, wie Sie sich wünschen, und verbringen Sie Zeit mit Ihnen. Sehr gut eignen sich z.B. Sportvereine. Sie werden sehen, dass es Ihnen so gleich viel leichter fallen wird, den neuen Lebensstil in Ihren Alltag zu integrieren.

6. Profitieren und genießen

Kleine Veränderungen machen in der Summe einen großen Unterschied. Mit der Zeit werden sich die ersten Erfolge zeigen. Vielleicht fühlen Sie sich fitter, wacher, können besser schlafen und haben mehr Konzentration und Energie. Dies sind nur einige der zahlreichen Vorteile einer gesunden Lebensweise. Genießen Sie es, denn das ist Ihr Verdienst für die doch anfangs schwierige Umstellung.

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