Immunsystem
Studie: Wie gesunde Ernährung unsere Atemwege schützt

**Studie: Wie gesunde Ernährung unsere Atemwege schützt
Eine gesunde Ernährung kann unsere Lungen und Atemwege stärken, sagen britische Forscher. Wie das funktioniert, lesen Sie hier. **
Eine gesunde und mikronährstoffreiche Ernährung spielt für unsere Immunabwehr eine entscheidende Rolle. Ob unsere Ernährung auch Einfluss auf unsere Lunge und unsere Atemwege nimmt, haben jetzt die Forscherinnen Suzana Almoosawi vom Imperial College London und Luigi Palla vom Global Centre for Nutrition und Health in Cambridge untersucht. Ihre Ergebnisse sind im British Medical Journal veröffentlicht.
Vitaminversorgung und Lungengesundheit – das wissen Forscher
Für ihre groß angelegte Ernährungsstudie werteten die Forscherinnen die Daten von 6115 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Über ein Jahr lang wurde festgehalten, welche Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Getränke sie zu sich nahmen. Im zweiten Schritt werteten sie aus, ob ein Zusammenhang zwischen ihrer Versorgung mit Vitaminen und der Gesundheit ihrer Lunge und Atemwege besteht.
Das erfreuliche Ergebnis: Wer ausreichend Mikronährstoffe (insbesondere Vitamin A, E und D) zu sich nahm, war seltener von Atemwegsbeschwerden betroffen. Bei denjenigen, die sich weniger gesund ernährten und der Mikronährstoffstatus dementsprechend schlechter war, wirkte sich dies negativ auf deren Lungengesundheit aus.
Neben der Ernährung spielten auch das Gewicht, das Alter, das Einkommen sowie Rauchen eine Rolle.
Lungengesunde Ernährung: Was die Forscherinnen jetzt raten
In ihrer Veröffentlichung schreiben sie als Schlussfolgerung: „Die Aufnahme von Vitamin A und E über die Ernährung sowie über eine Ergänzung, sowie die Aufnahme von Vitamin D als Ergänzung steht in einem Zusammenhang mit weniger Atemwegsbeschwerden.“, im Detail hier nachzulesen (in englischer Sprache).
Die Forschungsergebnisse zeigen, wie wichtig die Rolle einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und eines guten Mikronährstoffstatus nicht nur für unser Immunsystem und unsere Gesundheit, sondern auch für unsere Lunge ist.
Auch Helmholtz Zentrum rät zu optimierter Ernährung, um Abwehrkraft der Lunge zu stärken
Das bestätigen auch frühere Ergebnisse des Helmholtz Zentrums München sowie dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Ihren Erkenntnissen zufolge, wird nicht nur unser Immunsystem, sondern auch die Abwehrkraft unserer Lunge durch eine Fehlernährung herabgesetzt.
Die Lungenforscher raten zu einer Kost nach mediterranem Vorbild. Studien zeigten, dass diese nicht nur in der Entstehung, sondern auch für den Verlauf vieler Lungenerkrankungen eine Rolle spielt. Ein wichtiger Aspekt ist der hohe Anteil pflanzlicher Kost mit Gemüse, Obst, Kräutern und Nüssen, die eine hohe Dichte an Mikronährstoffen besitzen sowie gesunde, entzündungshemmende Omega-3-Fette aus Seefisch wie Lachs oder Leinöl. Bereits im Kindesalter ist das festzustellen: Kinder, die zu wenig Obst und Gemüse und essen, sind anfälliger für asthmatischen Erkrankungen.
Die Mediziner empfehlen explizit eine antioxidantienreiche Ernährung (Vitamin C, E, Zink und Selen). Diese schützen unsere Zellen vor oxidativem Stress, der bei Lungenkrankheiten nach Erkenntnissen der Forscher eine Rolle spielt.
Antioxidantien finden sich vor allem in Obst, Gemüse, Gewürzen und Kräutern sowie Nüssen und Samen – also ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln.
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Vitamin C: Zitrusfrüchte und -säfte, Kiwi, Brokkoli, Paprika, Kräuter wie Petersilie
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Vitamin E: Weizenkeime, Rapsöl, Olivenöl, Mandeln
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Zink: Vollkornbrot- und -mehl, Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Leinsamen
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Selen: Vollkorn, Paranüsse, Eier, Fisch
Selen: Vollkorn, Paranüsse, Eier, Fisch
Weitere Informationen und Empfehlungen der Forscher finden Sie hier
Quellen
Almoosawi & Palla, Association between vitamin intake and respiratory complaints in adults from the UK National Diet and Nutrition Survey years 1–8, BMJ Nutrition, Prevention & Health 2020;bmjnph-2020-000150. doi: 10.1136/bmjnph-2020-000150
Berthon & Wood, Nutrition and Respiratory Health—Feature Review, Nutrients. 2015 Mar; 7(3): 1618–1643. Published online 2015 Mar 5. doi: 10.3390/nu7031618