Müdigkeit

Starten Sie voller Energie in den Frühling: Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit

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Cora Högl

Sind Sie auch gerade ständig müde? Gut möglich, dass Sie die Frühjahrsmüdigkeit gepackt hat. Fünf simple Tipps, wie Sie Müdigkeit in Energie umwandeln. 

Raus aus dem Winter, rein in den Frühling! Während die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, fühlen Sie sich müde und schlapp? Die Frühjahrsmüdigkeit – diese saisonale Energielosigkeit – gibt es wirklich! Unser Körper muss sich im Frühjahr umstellen: Eine Herausforderung, vor allem wenn häufige Wetterumschwünge hinzukommen.

Endlich Frühling! Und jetzt: Das große Gähnen

Schätzungen zufolge leiden immerhin 50-70 Prozent der Menschen an den typischen Symptomen. Durch die länger werdenden Tage müssten wir doch eigentlich fitter sein – aber das Gegenteil ist der Fall: Müdigkeit, Energielosigkeit, Kreislauf-Probleme und Konzentrationsschwierigkeiten sind die häufigsten Beschwerden. Auch Kopfschmerzen und Schwindel treten öfter auf. Frauen sind davon schlimmer betroffen als Männer. Und auch ältere Menschen klagen häufiger über die saisonale Müdigkeit.

Unser Körper braucht Zeit für die Umstellung

Die Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit sind noch nicht vollständig erforscht. Fest steht, dass dabei mehrere Faktoren zusammenkommen. Mit der steigenden Außentemperatur reguliert sich zum Beispiel auch unsere Körpertemperatur um. Statt die Blutgefäße möglichst eng zu halten, um so wenig Wärme wie möglich zu verlieren, fährt der Körper den Blutdruck bei wärmeren Temperaturen eher herunter. Die Blutgefäße weiten sich, wenn auch nur minimal. Diese Umstellung kann unseren Körper belasten – und wir fühlen uns schlapp, manchmal kann Schwindel dazukommen.

Die beste Strategie gegen die Frühjahrsmüdigkeit ist daher, die Signale unseres Körpers ernst zu nehmen und ihm Zeit für die Umstellung zu geben.

Frühjahrsmüde? Diese Tipps machen wach und fit!

  • Durchblutung fördern: Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung. Durch die abwechselnden Warm- und Kaltwassergüsse ziehen sich die Blutgefäße schnell zusammen und erweitern sich dann wieder. Sie werden geschmeidiger und können gezielter auf Temperaturschwankungen reagieren. Wechselduschen können Sie ganz bequem bei sich zu Hause machen. Einfach abwechselnd eine Minute lang mit warmem und dann mit kaltem Wasser abduschen. Einsteiger sollten langsam starten und mit den Beinen und Armen beginnen. Beendet werden die Wechselduschen jeweils mit einem kalten Guss.

  • Vitamine und Spurenelemente tanken: Gerade im Winter essen wir oft fettiger und zuckerhaltiger als im übrigen Jahr. Wirklich regionales und frisches Obst sowie Gemüse sind rar. Wintergemüse erlebt zwar eine Renaissance, steht aber immer noch zu selten auf dem Speiseplan der Deutschen. Alles in allem keine gute Ausgangssituation für unseren Stoffwechsel und unseren Hormonhaushalt im Frühjahr. Darum muss es jetzt heißen: So nährstoffreich wie nur möglich essen!

  • Die Sonne genießen: Auch wenn es schwerfällt und man sich lieber auf dem Sofa räkeln würde – frische Luft und Bewegung sind wichtig im Kampf gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Tageslicht hilft unserem Körper, zu seinem natürlichen Gleichgewicht zu finden. Durch die UV-Strahlen der Sonne wird die Produktion von Serotonin und Vitamin D angeregt, dessen Spiegel nach dem langen Winter ebenfalls oft auf dem Tiefstand liegen. Wichtig für die Bildung von Serotonin ist aber, dass die Strahlen auch „gesehen“ werden, das heißt öfter mal ohne Sonnenbrille rausgehen (aber auf keinen Fall direkt in die Sonne schauen). Optimal sind Spaziergänge oder Radfahrten. Und ganz ehrlich – gibt es eine schönere Art die Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden, als die blühende Natur zu genießen?

  • Stress, Schlafstörungen, stille Entzündungen: Natürlich gibt es auch weitere Dinge, die Müdigkeit auslösen können bzw. die Müdigkeit im Frühjahr verstärken. Schlafstörungen sind naheliegend, aber auch Stress kann ein Auslöser sein. Weniger offensichtlich, aber ebenfalls mögliche Auslöser für Schlappheit: stille Entzündungen, die unbemerkt in unserem Körper schwelen oder eine gestörte Darmflora.

  • Geduld haben: Geben Sie Ihrem Körper Zeit und gönnen Sie sich – soweit möglich – kleine Ruhepausen. Unser Körper ist ein Getriebe mit vielen Rädchen. Jede Zelle hat ihre eigene innere Uhr und die Umstellung passiert nicht überall gleichzeitig.

Ursache der Frühjahrsmüdigkeit – Hormone im Winterschlaf

Als eine Ursache für das Auftreten der Frühjahrsmüdigkeit gelten unsere Hormone Serotonin und Melatonin. In der dunklen Jahreszeit steigt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Dieses Hormon entsteht in der Zirbeldrüse und wird nur bei Dunkelheit ausgeschüttet, Licht hemmt die Produktion. So reguliert unser Melatonin-Spiegel den Schlaf-Wach-Rhythmus, immer abhängig von Tageslänge und Lichtintensität. Jetzt im Frühjahr, wenn die Tage länger werden, sollte die Produktion von Melatonin eigentlich zurückgehen und gleichzeitig die Produktion von Serotonin, dem Gute-Laune-Hormon steigen. Eigentlich – denn unser Hormonsystem ist leider manchmal etwas träge. Bis es sich an die helleren Tage und die längeren Abende gewöhnt hat, kann es schon einige Wochen bis hin zu einem Monat dauern. Besonders bei Menschen, die sich in dieser Zeit viel drinnen statt an der frischen Luft aufhalten, zieht sich dieser Prozess hin. Die Zeitumstellung auf die Sommerzeit macht das Hormonchaos dann perfekt.

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