Gesundheit
Dieses Jahr nicht: So entkommen Sie dem Weihnachtsstress

Alle Jahre wieder nehmen wir uns vor, Geschenke rechtzeitig zu besorgen, nicht in Stress zu verfallen und die Zeit bis zu den Feiertagen einfach mal gemütlich anzugehen und zu genießen. Schneller als man schauen kann sind die Vorsätze dahin und wir befinden uns inmitten des Weihnachtstrubels. Was kann man tun, um dieses Jahr wirklich nicht in Stress zu geraten und die Feiertage genießen zu können?
Weihnachten und die Vorweihnachtszeit sollen eine entspannte, harmonische und besinnliche Zeit sein, die man gerne einfach genießen möchte. Jedoch artet das Ganze vor oder sogar während der Feiertage oft in Stress aus. Vor Weihnachten möchte man noch möglichst viel erledigen, um es an und nach den Feiertagen etwas entspannter angehen zu können. An Weihnachten selbst möchte man es oft allen recht machen und möglichst viele Verwandte besuchen. Stress ist da ein häufiger Begleiter.
Tatsächlich zeigen Studien: Die Mehrheit der Europäer empfindet die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit als eine der stressigsten und belastendsten Zeiten im Jahr. Das ist sicherlich nicht das Ziel der freien Tage. Strategien sind gefragt, wie es dieses Jahr nicht passiert.
Masterplan für ein entspanntes Fest: Das können Sie tun
Schritt 1: Schreiben Sie sich eine To-Do Liste
Schreiben Sie alles nieder, was vor und an den Feiertagen zu erledigen ist. Welche Geschenke wollen Sie besorgen? Möchten Sie Plätzchen backen? Welche Weihnachtsfeiern stehen an? Was wird an den Feiertagen gekocht? Verteilen Sie die anstehenden To-Do´s auf die kommenden Wochen, um nicht alles in die Woche vor Weihnachten fallen zu lassen.
Info-Box
Weihnachts-To-Do-Liste herunterladen
Hier finden Sie eine Vorlage für eine Weihnachts-To-Do-Liste, die Sie sich herunterladen und ausdrucken können.
Schritt 2: Priorisieren Sie
Welche Aufgaben sind Ihnen davon am wichtigsten? Welche können Sie streichen oder delegieren? Möchten Sie wirklich allen diesen Personen ein Geschenk kaufen oder eine Karte schreiben? Auf welche Weihnachtsfeiern möchten Sie lieber verzichten? Erledigen Sie nur das, was Ihnen wirklich wichtig ist. Weniger ist in dieser Zeit oft mehr.
Schritt 3: Klären Sie Erwartungen vorher
Sie merken nun, dass Ihre Vorhaben hinten und vorne nicht aufgehen und die Zeit besonders knapp wird? Reden Sie mit Ihrer Familie und klären Sie noch vor den Feiertagen, wann und wie viel Zeit Sie für Besuche aufbringen können. Wo und mit wem feiern Sie? Besonders wenn Verwandte weiter weg wohnen, verbringt man viel Zeit im Auto und auf Straßen, manchmal sogar mehr als beim Besuchten selbst. Ist das für Sie okay? Oder würden sich Sie und die Besuchten über einen Besuch nach Weihnachten weit mehr freuen, wenn Sie dafür mehr Zeit miteinander verbringen könnten? Denken Sie daran: Es allen rechtzumachen, ist wahrscheinlich unmöglich! Überlegen Sie sich, wie Sie die Feiertage verbringen möchten und priorisieren Sie dementsprechend.
Schritt 4: Nehmen Sie sich Zeit für sich
Sich selbst vergisst man in dem Weihnachtstrubel oft besonders schnell. Planen Sie zumindest einmal in der Woche eine Ruhepause für sich ein: für ein entspanntes Bad, ein Leseabend, ein sportliches Workout oder eine ruhige Yogaeinheit. Achten Sie auch auf genügend Schlaf, Bewegung und eine nährstoffreiche Ernährung, die Stress vorbeugen und für Ausgleich sorgen.
Geschenke-Wahn am großen Fest
Menschenmassen jagen hektisch durch die Fußgängerzonen auf der Jagd nach den letzten Geschenken und das Gedränge und die langen Schlangen an Kassen und Einpackstationen rauben einem den letzten Nerv. Wer online kauft, muss darum bangen, ob Geschenke aufgrund der hohen Auslastungen noch rechtzeitig ankommen – und wenn dann die Freude über das Geschenk beim Beschenkten gering ausfällt, ist die Enttäuschung groß.
Schenken bereitet Freude, das ist klar – aber mehr ist nicht immer besser. Feste und insbesondere Weihnachten haben sich zu einem konsumorientieren Fest entwickelt. Es werden immer mehr, immer teurere Geschenke gekauft, um sich jedes Jahr aufs Neue zu übertrumpfen. Ganz nach dem Motto: Viel bringt viel und zeigt viel Wertschätzung. Doch je mehr wir schenken, desto mehr sinkt der Wert jedes einzelnen Geschenks.
Reden Sie im Vorfeld mit Familie und Freunden, wie viel und ob Sie sich überhaupt etwas schenken möchten. Viele empfinden den Stress um die Weihnachtsgeschenke als Belastung, daher tun Sie sich und eventuell anderen einen großen Gefallen, wenn Sie sich darauf einigen, nichts oder nur etwas Kleines zu kaufen. Die kleinen, persönlichen Geschenke, wie gemeinsame Erinnerungen und Zeit, bereiten oft die größte Freude.
Konfliktpotenzial Esstisch: Essenswahl beim großen Fest
Eines der wohl größten Konfliktpotenziale birgt oft das Weihnachtsessen. Was wird gekocht? Wer kocht? Ohne Frage: An Weihnachten möchte man etwas Besonderes kochen mit dem alle zufrieden sind. Doch gerade wenn die ganze Verwandtschaft an einen Tisch kommt, sind die Wünsche so unterschiedlich wie Tag und Nacht: mit Fleisch, ohne Fleisch, vegan, deftig und leicht soll es sein. Was nun?
Den gemeinsamen Nenner finden ist gefragt. Welches Gericht ist zum Beispiel vegetarisch bzw. vegan und kann durch eine zusätzliche Fleischbeilage auch die Fleischliebhaber zufriedenstellen? Besonders gut eignen sich daher Gerichte, die man sich individuell zusammenstellen kann: Raclette, Salatbowls, Wraps,.. Hier kann man jeweils pflanzliche und Fleisch-Varianten anbieten. Jeder kann sich nun seine Pfännchen, Schüssel oder Wraps individuell befüllen. Das Gute an diesen Gerichten: Jeder kann etwas zum Essen beisteuern und die Arbeit bleibt nicht an einem Einzelnen hängen.
Viele Rezepte lassen sich auch leicht in zweierlei Versionen, einmal mit und einmal ohne Fleisch, kochen, wie z.B. bei einer Suppe oder einem Curry. Gerade bei großem Besuch, wird meist sowieso mit zwei Töpfen gekocht. Oftmals reicht es auch das Fleisch extra zuzubereiten und anschließend getrennt von der Suppe zu servieren.
Finden Sie dennoch kein Gericht, das alle zufriedenstellt, können Sie auch an jedem Tag einen anderen Wunsch berücksichtigen: An Heiligabend wird der Braten, am ersten Feiertag vegetarisch und am letzten Tag leicht gekocht. Natürlich können Sie auch ein 3-Gänge-Menü aufteilen: Vorspeise wird besonders leicht, das Fleisch zum Hauptgang mit viel Gemüse und anschließend eine pflanzliche Nachspeise serviert.
Es gibt viele Wege, mehr Ruhe und Entspannung in die Weihnachtszeit zu bringen. Der erste Schritt ist, sich dafür zu entscheiden.
Quellen:
Mutz, M. (2015). Christmas and Subjective Well-Being: A Research Note, Applied Research in Quality of Life, DOI 10.1007/s11482-015-9441-8