Psyche

Einfach glücklich sein - So geht's

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Cora Högl

Mit dieser Übung werden Sie zum Optimisten. 

Manchen Menschen scheint das Glück in die Wiege gelegt zu sein. Alles gelingt ihnen, so scheint es. Doch trügt das Bild des ewigen Glückspilzes? Zum Teil, so die Ergebnisse aus der Glücksforschung. Denn zu ca. 50 Prozent bestimmen unsere Gene, wie glücklich wir werden können. Doch das ist nur der Rahmen. Ob und wie weit wir diesen befüllen, liegt in unseren eigenen Händen. Denn glücklich sein kann man üben.

Es ist das Lebensziel der meisten Menschen: Glücklich sein! Gemeint ist damit allerdings nicht, das kurzfristige Hochgefühl, das man auf einer Party oder im Urlaub erlebt, sondern vielmehr eine konstante Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, das auf lange Sicht von vielen Menschen als wahres Glück erlebt wird.

Mit dieser Art des Glücklichseins setzt sich die Glücksforschung – auch positive Psychologie genannt – auseinander. Im Vergleich zur „normalen“ Psychologie ist die Glücksforschung eine relativ junge Wissenschaft. Lange ging man davon aus, dass allein die Abwesenheit von (psychischer) Krankheit die Menschen zufrieden macht. Doch das ist nicht der Fall, wie man heute weiß. So sind negative Emotionen von Natur aus viel tiefer in uns verwurzelt, als positive. Schließlich sichern Emotionen wie Angst, Aggressivität oder Misstrauen in Gefahrensituationen unser Überleben. Wer einem Raubtier optimistisch entgegentrat und darauf hoffte, dass es ihm wohlgesonnen ist, wurde von der Natur „aussortiert“. So bilden noch heute negative Emotionen die Grundlage unseres Denkens und Fühlens.

Konstante Zufriedenheit statt Achterbahn der Gefühle

Dass es sich trotzdem lohnt, nach dauerhaftem Glück und Zufriedenheit zu streben, also optimistisch durchs Leben zu gehen, dürfte keiner bestreiten wollen. Das zeigte zum Beispiel auch eine Langzeitstudie mit Nonnen. Diejenigen, die am meisten positive Emotionen gesammelt hatten – auf ihr ganzes Leben gerechnet – lebten am längsten und auch am gesündesten.

Am besten gelingt das den Menschen, die es schaffen, konstant zufrieden und glücklich mit ihrem Leben zu sein. Diese Zufriedenheit erlangen wir – der Glücksforschung zufolge – indem wir unsere von Natur aus gegebenen Stärken einsetzen und weiterentwickeln. Wer das nicht kann, weil es ihm nicht möglich ist, oder es nicht möglich erscheint, versucht das häufig durch „schnelles Glück“ auszugleichen. Doch das ist nur eine kurzfristige Lösung, die schnell in einer Achterbahnfahrt der Gefühle endet, statt eine konstante Zufriedenheit zu schaffen. Finden Sie darum heraus, worin Ihre tatsächlichen Stärken liegen – und leben Sie sie!

Mit der „Linsenübung“ zu mehr Optimismus, Zufrieden und glücklich sein

Eine einfache Achtsamkeitsübung, um die schönen Dinge des Lebens mehr zu würdigen, ist die sogenannte „Linsenübung“. Dazu stecken Sie sich morgens eine Handvoll trockener Linsen (es können natürlich auch Bohnen oder kleine Steinchen sein) in Ihre rechte Hosentasche.

Bei jedem positiven Erlebnis an diesem Tag nehmen Sie eine Linse aus der rechten Hosentasche uns stecken Sie in Ihre linke. Am Ende des Tages ziehen Sie Bilanz: Wie viele schöne Momente haben Sie erlebt, wie oft haben Sie gelacht, sich über etwas gefreut?

Im Alltag – vor allem bei Stress – nehmen wir fast nur die negativen Erlebnisse wahr. Schöne Augenblicke vergessen wir schnell in der Hektik. Dem soll die Linsenübung entgegenwirken. Je öfter Sie diese Übung durchführen, desto besser trainieren Sie Ihren Optimismus. Und Optimisten leben gesünder und glücklicher!

Bildnachweis: Eldar Nurkovic/Shutterstock.com